Bereits am Anfang des Regulierungsprozesses greifen Änderungen. Die neue GOÄ bringt ein neues Rechnungsformular, das als maschinenlesbares Dokument strukturiert ist. Die Daten, die Versicherte mit ihren Rechnungen einreichen – ob über App, Portal oder Post – müssen inhaltlich und formal erweitert erfasst werden. Das betrifft nicht nur neue Pflichtfelder (z. B. Dauer, Sachkostenpositionen, Wegegeld), sondern auch eine neue Semantik in der Belegstruktur.
Für die Einreichungswege via App oder Webportal bedeutet das: Anpassung der Frontends, neue Validierungen, erweiterte Uploadstrukturen. Auch die Hintergrundprozesse zur Dokumentenklassifikation und Rechnungsanalyse müssen überarbeitet werden, um die neuen Strukturen korrekt zu erkennen und verarbeiten zu können.
Die neue GOÄ wird auch in der Kundenkommunikation spürbar. Die klarere Definition von Leistungen und die neuen Ziffern, sowie Leistungsinhalte führen dazu, dass viele Kunden ihre Rechnungen anders interpretieren werden als bisher. Warum ist eine Leistung teurer als früher? Warum fehlt eine Position? Warum steht da plötzlich ein Zuschlag?
All das muss transparent und kundenverständlich erklärt werden. Das gilt für automatische Schreiben, aber auch für Auskunftsprozesse in der telefonischen oder schriftlichen Kundenbetreuung. Interne Schulungsunterlagen, Textbausteine, Erklärhilfen und FAQs müssen entsprechend vorbereitet werden.
Versicherer verarbeiten GOÄ-Daten nicht nur in der Sachbearbeitung. Auch Statistik, Controlling, Vertragswesen, Produktentwicklung und Tarifkalkulation greifen auf diese Daten zurück. Die neue Struktur der GOÄ wirkt sich daher auch auf:
Hier ist sicherzustellen, dass die neuen Datenfelder durchgängig verarbeitet und richtig interpretiert werden – und zwar auch im Zusammenspiel mit der Alt-GOÄ, die übergangsweise weiterhin gültig bleibt.
Die neue GOÄ verlangt neue Dokumenttypen – z. B. das neue maschinenlesbare Rechnungsformular – aber auch neue interne Dokumente. Dazu zählen:
Diese Dokumente müssen nicht nur erstellt, sondern auch versioniert, verwaltet und gepflegt werden – eine klare Herausforderung für Wissensmanagement und technische Dokumentation.